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Alle diese Geschichten haben eines gemeinsam, sie beruhen auf wahren Begebenheiten.
Mag sein das sich der eine oder andere in den Geschichten wieder findet,
oder auch sagt das könnte meine Geschichte sein. So war oder auch ist mein Leben..
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Das wunderschöne Haus
Es war einmal ein wunderschönes Haus ... viele Häuser in der Nachbarschaft beneideten es wegen seines prunkvollen Äußeren – dem tollen Garten und dem Pool drumrum. Eines Tages ereilte dieses Haus jedoch ein schwerer Schicksalsschlag und plötzlich und unerwartet brach der Hauptpfeiler des Hauses – es gab zwar noch zahlreiche weitere Pfeiler in diesem Haus und jeder bemühte sich nach Leibeskräften den fehlenden Hauptpfeiler zu ersetzen ... das Haus stand zwar nach wie vor, jedoch kamen an allen möglichen Ecken und Kanten Risse zustande – zunächst nur kleinste Haar-Risse, dann jedoch immer mehr. Die anderen Pfeiler riefen einen Maurer, damit er die fehlende Kraft irgendwie ausgleichen möge. Doch – das Haus weigerte sich und wollte den Maurer nicht an den Rissen arbeiten lassen .... Der Maurer sprach zu den anderen Pfeilern : „Ihr habt recht – dieses Haus braucht wieder Kraft – entweder einen, oder mehrere kleine neue Pfeiler. Solange sich das Haus jedoch dagegen wehrt, kann ich reparieren was ich will – die kleinen Risse werden immer wieder durchkommen“. So ging der Maurer unverrichteter Dinge wieder und die anderen Pfeiler berieten sich, was denn zu tun sei. Da kam ein kleiner Pfeiler des Weges und hörte das Schluchzen und Weinen aus dem Haus, das dort einsam und augenscheinlich baufällig geworden am Wegesrand stand. Der kleine Pfeiler sprach zu den anderen Pfeilern : „Warum weint ihr ? Was ist hier passiert ?“ Die Wände und Pfeiler erzählten die ganze Geschichte – von dem tollen , prunkvollen Haus – mit einem schönen Garten, singenden Vögeln und eine großen Pool vor der Türe. Der kleine Pfeiler starrte sich ungläubig um und fragte, was denn passiert sei . Da sprachen die Pfeiler und Wände : „Vor einiger Zeit stürzte der tragende Pfeiler des Hauses ein, und seither geht es mit diesem Haus bergab. Wir haben schon viele Maurer und andere Pfeiler hier gehabt ... das Haus hat die Maurer nicht an sich Herangelassen und die anderen Pfeiler waren alle viel zu klein, um den tragenden Pfeiler ersetzen zu können und zogen weiter. Da sprach der kleine Pfeiler „Ach, wisst ihr – es ist nicht einfach einen tragenden Pfeiler zu ersetzen – und ich bin zu klein, um ein tragender Pfeiler zu werden.“ Er schaute sich im Haus um und sah in einer verstaubten Ecke ein dickes Buch liegen. Es war reich an alten, vergilbten Seiten – der Pfeiler wischte den Staub vom Buchdeckel und las den Titel des Buches ; „Die Zukunft“. Der kleine Pfeiler legte dieses Buch auf den Boden, wo früher der Hauptpfeiler des Hauses gestanden hatte und dann stellte er sich darauf. Er musste sich ein wenig strecken, jedoch zum Erstaunen der anderen Pfeiler ragte er bis unter die Decke des alten Hauses empor. Dankbar, und erschöpft legte das Haus sein Gewicht nun wieder auf den neuen Pfeiler, der trotz seiner geringen Größe zu einem tragenden Pfeiler des Hauses geworden war. Aus Freude über die neue Stütze ließ das Haus nun auch die herbeigerufenen Maurer an den Rissen arbeiten ... es dauerte eine Weile, bis alles wieder repariert war ... aber da alle daran arbeiteten, ging es dem Haus bald wieder gut und es wurde wieder zu der schönsten Villa der Gegend. Und was will Dir diese Geschichte sagen ?! Egal, was für ein Schicksalsschlag Dich auch getroffen haben und Deinen Hauptpfeiler zum Einsturz gebracht hat ... die Zeit wird Dir einen Weg weisen und wenn Du dann auf die Zukunft baust, wirst Du gestärkt aus dem Verlust hervorgehen und dankbar auch auf die kleinste Hilfe blicken, die DU in dieser Zeit hattest ...
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DAS Licht am ende des Ganges
Eines Tages hatte sie beschlossen, die Gitterstäbe nie mehr loszulassen. Sie konnte sich nicht mehr an den Zeitpunkt erinnern. Ihr war jedoch bewußt, dass die Entscheidung von Angst getrieben worden war: Angst vor dem Fallenlassen, Angst vor der Dunkelheit unter ihr, vor dem Ungewissen. So klammerte sie sich krampfhaft an die Stäbe des vergitterten Fensters. Sie wusste nicht einmal mehr, weshalb sie hier war. Aus dem Dunkel ihrer Erinnerungen leuchtete hin und wieder ein kleiner Fetzen Licht. Eine Zelle war da gewesen, eine Tür, dahinter ein dunkler Gang mit einem kleinen Licht am Ende. In sehr seltenen Augenblicken glaubte sie, diesen Gang schon ein paar Mal betreten, das Licht gesucht zu haben. Und dann war da ein unsagbarer Schmerz, der ihr Gedächtnis zu verriegeln schien. Ein Wächter war am Ende des Ganges gewesen: ein Mann. Oft hatte er sie gehindert, den Gang zu verlassen und an die Sonne zu treten. Aber er hatte sie auch behütet und versorgt. Nie war deshalb ihr Wunsch, sich den Weg in die Freiheit zu erkämpfen, so stark gewachsen, dass sie es auch nur einmal ernsthaft versucht hätte. Aber diese Erinnerung war sehr tief in ihr versteckt, zeigte sich nur manchmal in hellen Nächten, wenn sie träumte. Und diese Träume vergaß sie immer schnell.... Irgendwann hatte sie etwas entdeckt: Wenn sie mit aller Kraft hochsprang zu dem Fenster an der Wand und die Gitterstäbe zu fassen bekam, dann konnte sie sich an guten Tagen daran hochziehen. Manchmal gelang es ihr, ihren Kopf zwischen die Stäbe zu drängen und einen Blick auf die Sonne zu erhaschen. Wie glücklich sie gewesen war, als sie das zum ersten Male schaffte!!! Seitdem hatte sie sich oft an die Stäbe gehängt, Kraft gesammelt und versucht, die Sonne zu sehen. Wenn sie stak genug gewesen war, hatte sie es geschafft. Und seitdem hatte sie im Grunde nur für diese kurzen Augenblicke gelebt, in welchen sie eine Ahnung fühlte von Sonne und Freiheit. Da es ihr an Essen und Trinken selten mangelte, ihr sonst nichts zu fehlen schien, hatte sie sich inzwischen mit diesem Leben abgefunden. Dann, eines Tages, hatte sie gespürt, dass sie die Kraft verließ. Ihre guten Tage waren seltener geworden; sie hatte sich gefürchtet, nie wieder einen Blick auf die Sonne werfen zu können. So hatte sie sich also entschieden, beim nächsten Mal die Gitterstäbe nicht mehr loszulassen. Mit der Zeit hatte sie vergessen, was vorher gewesen war, erinnerte sich kaum an die Zelle, den Gang und den Wächter. Unbestimmte Ängste und Befürchtungen hatten sich in ihr eingenistet. Und ab irgendeinem Zeitpunkt konnte sie sich, selbst wenn sie gewollt hätte nicht mehr fallen lassen. Zu groß war die Angst vor dem Aufschlag und vor der Dunkelheit - zu groß die Angst, mühsam vergessene Enttäuschungen wieder erleben zu müssen. Nun hing sie and den Stäben, festgeklammert, verkrampft und voller Furcht. An starken Tagen gelang es ihr immer noch, sich hochzuziehen und ihr Gesicht zwischen die Stäbe zu pressen. Aber es wurde mit zunehmendem Alter seltener, erfüllte sie aber dennoch mit Freude und Wehmut. Irgendwann vergaß sie den Wächter, die Zelle, den Gang und das Licht an seinem Ende endgültig. Für sie gab es nur noch einen winzigen Lebensbereich: das Fenster, die Gitterstäbe und die immer selteneren Blicke auf die Sonne. So starb die Frau, wie sie ihre letzten Jahre verbracht hatte: festgeklammert an dem, was sie für wichtig und lebenswert gehalten hatte. Als man sie fand, verstand niemand, was da geschehen war. Der Wächter war längst verschwunden, die Tür der Zelle offen, der Weg in die Freiheit nicht leicht, aber durchaus zu bewältigen. Die Frau hätte nur loszulassen brauchen, sich nur fallenlassen. Vielleicht hätte sie sich verletzt, vielleicht auch die Tür erst nach langem Umhertasten in der Dunkelheit gefunden. Auch der dunkle Weg durch den langen Gang hätte ihr sicherlich Abschürfungen beigebracht, sie manchmal geängstigt. Aber sie hätte jederzeit die Zelle und den Gang verlassen können; niemand hätte sie gehindert. Weil sie den Mut zu einem Versuch nicht gefunden hatte, war es ihr niemals möglich gewesen, ihr Leben zu ändern. Sie hätte nur hinauszugehen brauchen, hinaus in die Freiheit - und hätte in der Sonne leben können....
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Die Liebe zur Freiheit
Es war einmal ein Junge so ca. 10 Jahre alt, also noch verdammt jung. Mitten im dicksten Winter hat er auf einer Tankstelle ein fast verhungertes Eichhörnchen gefunden. Es lies sich problemlos einfangen und er hat es mit nach hause genommen. Dort hat er dann einen großen Hasenkäfig mit Ästen, Laub und so weiter ausstaffiert. Hat Wasser und Futter rein getan und dem Eichhörnchen ging es von Tag zu Tag besser. Mittags wenn er von der Schule gekommen ist, hat er den Käfig auf gemacht und das Eichhörnchen ist durchs ganze Zimmer geklettert. Gardinen rauf Gardinen runter war richtig munter der kleine. Aber der Winter ging irgendwann zu ende und er Frühling kam. Das Eichhörnchen wurde ruhig, von Tag zu Tag ruhiger. Es wollte auch nicht mehr aus dem Käfig raus, hockte nur noch in einer Ecke und schaute ihn mit traurigen Augen an. Er wusste nicht was er machen sollte, es hatte doch alles Wasser, Futter und einen schönen sauberen Käfig. Eines Tages kam er von der Schule und das Eichhörnchen war tot. Er verstand die Welt nicht mehr, warum, was habe ich falsch gemacht, fragte er sich, er wusste keine Antwort. So traurig wie er war, ging er zu seinem Vater. Er war ein sehr gebildeter Mann, ein ruhiges Wesen und er hatte sehr viel vertrauen zu ihm. Nun fragte er ihn, ob er ihm sagen kann was er falsch gemacht habe. Er sagte, komm Junge wir setzen uns ins Wohnzimmer und er zündete sich eine Pfeife an. Dann sagte er, du hast es bestimmt gut gemeint, du hast gut für das Eichhörnchen gesorgt. Es hatte immer zu trinken, zu essen und auch der Käfig war immer sauber. Aber etwas hast du vergessen, die Freiheit. Du hast ihm die Freiheit genommen und deshalb ist es vor Kummer gestorben. Kein noch so gutes Futter kein noch so schöner Käfig konnte ihm die Freiheit ersetzen. Du alleine bist an seinem Tod schuld, obwohl du es bestimmt nicht wolltest. Es Tat ihm verdammt weh, was er da sagte, aber er hatte Recht. Er hat sich vorgenommen so einen Fehler nie wieder zu machen.
Er wollte nie wieder einem Wesen, egal ob Mensch oder Tier, seine Freiheit nehmen.
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